Bloddawn

Grade: 3/5


So, so, Dänen, die auf den Spuren von In Flames marschieren. Viele Infos hab ich zu der Band nicht, ich denke, es ist ihr Debüt, welches mir hier vorliegt. Acht Songs, knapp unter vierzig Minuten Spieldauer, das ist schon okay, eine nette Spielzeit. Musikalisch, naja, sie sind eingängig, haben viele Keyboards und tonnenschwere Riffs, dazu einen emotional growlenden Frontmann. Der Sound, es fällt mir zuerst auf, dass sich das Klangbild der Scheibe recht lebendig anhört, obschon die Produktion glasklar und wuchtig ist. Die Klampfen haben ein natürliches Feeling, scheint also, als hätte man beim Einspielen mit den Computereffekten gegeizt. Schön, sehr schön. So besitzen die Gitarren diese erdige Heaviness, die auch der oben schon angesprochene massive Einsatz der Tasteninstrumente, neben den Keyboardteppichen auch E Piano, nicht schmälern kann. So wird man überrollt von einer wuchtigen Klangwalze aus Gitarren - und Synthieakkorden. Recht so, recht so, daran sollte nichts verkehrt sein. Die Songs an sich haben viele in Melancholie schwelgende Passagen, sehr emotional umgesetzt. Daneben lieben Compus Mentis allerdings kleine Blastausbrüche, die gekonnt in die Stücke eingebaut werden. Ein abwechslungsreiches Strickmuster, in weiten Teilen auch sehr verträglich. Hier trifft dann der melodische Blackmetal auf den gemäßigten Deathheavymetal, welchen ja die Schweden aus Goetheburg so populär gemacht haben. Das kommerzielle Potential dieser Band ist recht hoch, die Stücke eben eingängig, relativ straight, die Melodien packend arrangiert. Gut ist, dass dieser Scheibe die allerorts doch recht herrschsüchtig agierende Oberflächlichkeit abgeht, man es also nicht mit lieblos dahingeklatschten und auf hart getrimmten Popsongs zu tun hat. Die Dänen geben sich wirklich Mühe, bauen diverse Tempowechsel ein, gestalten ihr Riffing nicht zu einfach und versuchen zumindest den Melodiebögen mehr Eigenleben einzuhauchen. So entsteht eine gutklassige symphonische Deathmetalscheibe, die man als Genrefan und toleranter Heavyfreak gut und gerne in die Sammlung stellen kann. Wirklich innovativ sind sie nicht, aber das hätte ich auch nicht erwartet. Compos Mentis machen gute Musik zum Anhören, ab und an, ob man sie wirklich braucht, naja, das sei mal dahingestellt. Besser als viele völlig wimpige Pseudobands ist es allemal. Mit der Zeit dürfte das Album sicher an Ausstrahlung gewinnen, aber die Zeit ist einfach zu schnelllebig und die Musik der Dänen hat noch nicht die volle Substanzstärke erreicht.



Sascha