Metal.de
Grade: 5/10
Die Dänen von COMPOS
MENTIS bringen nach der Mini-CD "Quadrology Of Sorrow" (1999) und
"Fragments Of A Withered Dream" (2003) mit "Gehennesis" nun ihr zweites
Album heraus.
Die Presseinfo titelt mit der Aussage, dass sich Fans von CRADLE OF
FILTH oder DARK TRANQUILITY über "Gehennesis" freuen dürften und das
ist nicht mal gelogen - in den tödlich angehauchten Passagen klingen
COMPOS MENTIS sehr nach DT, in den eher schwarzen Teilen und vor allem
in Sachen Keyboards fühlt man sich stark an CRADLE OF FILTH, teilweise
vielleicht auch an DIMMU BORGIR erinnert, wobei man dazu sagen muss,
dass die Grenzen zwischen Melodic-Death- und Melodic-Black-Metal bei
diesen dänischen Newcomern stark verschwimmen.
Musikalisch sind COMPOS MENTIS definitiv nicht schlecht, "Gehennesis"
protzt oft mit richtig geilen Songs, tollem Riffing und sehr
atmosphärischen CRADLE-Keyboards, nur leider ist die Scheibe auch des
Öfteren schlicht und einfach langweilig. So geht zum Beispiel der erste
Song "The Drunken Diamond" ohne Umschweife oder Intro los und fetzt
sich mit seinen schwedischen Riffs und englischen Orchester-Flächen
direkt ins Ohr des Hörers. Auch toll: das für COMPOS
MENTIS-Verhältnisse ungewöhnlich gitarrenbetonte "Faustian" oder das
eingängige "Tale Of The Shadow". Nur leider gibt es eben auch
Schattenseiten auf "Gehennesis", so zum Beispiel das zwar überlange,
aber auch unspektakuläre "Downfall" oder das langweilige "Portrait Of
An Attempted Escape".
So bleibt in der Schlussbetrachtung zu sagen, dass COMPOS MENTIS
absolut nicht als "Alltags-Musik" taugt, dafür aber wegen seiner
Atmosphäre und Melodik um so mehr zum Entspannen geeignet ist. Kritiker
könnten den Keyboards eventuell Kitsch vorwerfen, dem stimme ich auch
im einen oder anderen Lied zu, aber das nimmt nie Überhand. Gute fünf
Punkte für ein Album, das zwar wohl nie in meinem Auto, dafür aber mit
Sicherheit nochmal in der Anlage neben meinem Bett rotieren wird.
(Death.angel / 01.06.2007)