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Grade: n/a


Das Wortspiel "Gehennesis" aus "Gehenna" (Hölle) und "Genesis" ist ein originelles, die vom dänischen Quintett COMPOS MENTIS auf dem Album mit diesem Titel verewigte Musik ist dagegen leider nicht ganz so toll geworden.

Das bereits seit mehr als zehn Jahren aktive Quintett COMPOS MENTIS macht seine Sache aber keineswegs schlecht. Ihre Klänge, die mich immer wieder an Größen der Szene aus Götheborg erinnern ('The Mind's Eye' will diesen Einfluss noch nicht einmal verbergen, sondern kommt mit entwaffnender Ehrlichkeit gen DARK TRANQUILLITY verbeugt aus den Boxen), wissen durch abwechselnd melodiöse und brachiale Passagen zu gefallen und wurden auch soundtechnisch immens druckvoll umgesetzt und veredelt.

Blöd ist nur, dass es COMPOS MENTIS nicht schaffen ihren Vorbildern, neben DARK TRANQUILLITY scheinen das vor allem IN FLAMES zu sein, das Wasser zu reichen. Zwar lebt "Gehennesis" vom unglaublichen Abwechslungsreichtum und der stilistischen Vielfalt, aber keiner der insgesamt zehn Songs hat wirklich das Zeug, zum Hit zu werden. Auch nach unzähligen Durchläufen bleibt keiner der Songs in Erinnerung, geschweige denn hätten es die Dänen geschafft, mir einen Ohrwurm zu implantieren.

Schade eigentlich, denn die Basis wäre vorhanden. Hier wird musikalisch auf höchstem Niveau agiert und auch Sänger Jesper Heinsvig steht seinen Kollegen an den Instrumenten mit seiner aggressiven Stimme in nichts nach, aber das Manko, keine wirklich beeindruckenden Songs ins Leben gesetzt zu haben, lässt sich nun einmal auch durch die beste Leistung an Stimme und Instrumenten nicht kaschieren, weshalb sich beim Zuhörer schon nach einigen Nummern ein gewisses Sättigungsgefühl einstellt.

Anspieltipps: The Drunken Diamond, The Mind's Eye, In The Womb Of Winter

Walter Scheurer [12.06.2007]