Vampster

Grade: n/a


Drei Jahre sind seit "Fragments of a Withered Dream" ins Land gezogen. Und obwohl das Cover von "Gehennesis" eher wie die dunkle Seite des Vorgängeralbums wirkt, hat sich in dieser Zeit nicht viel verändert bei den Dänen von COMPOS MENTIS. Noch immer widmet man sich dem gelegentlich angeschwärzten, melodiösen Death Metal und trotz Gitarristenneuzugang Ken Holst sind auch im Sechssaitenbereich keine ungewohnten Experimente zu verzeichnen.

Der gebotene Melodic Death Metal wartet auch anno 2007 mit unüberhörbar schwedischen Zügen auf, und die Erinnerung an die früheren Zeiten von DARK TRANQUILLITY drängt sich mehr als einmal auf. In "Tale of the Shadow" wenden sich die Dänen dann allerdings eher britischen Gefilden zu und warten mit einem bei den älteren Zeiten von CRADLE OF FILTH abgeschauten "Keyboard trifft Sprechpassage"-Part auf. Leider vergällt das dominante Triggerdrumkit bisweilen das Hörvergnügen und in Sachen Keyboardsounds könnte nicht nur "Portrait of an Attempted Escape" eine innovative Verjüngungskur vertragen. Ansonsten geben sich die Dänen keine spielerischen Blößen und spielen sich solide durch ihre Songs, die weder Tief- noch nennbare Höhepunkte ihr Eigen nennen können.

Hier liegt denn zugleich das Hauptproblem von COMPOS MENTIS: Es fehlt an Höhepunkten, an Songs, die wirklich mitreißen und einen eigenen Stempel tragen. Deswegen bleibt "Gehennesis" letztendlich "nur" ein solides Album im Melodic Death Metal-Sektor, das sich jedoch von schwedischen Genrevertretern geschlagen geben muss und kaum Überlebenschancen in diesem gut genährten Genre hat. Um obenauf schwimmen zu können, müssten COMPOS MENTIS in Zukunft deutlich mehr Mut zu Innovation und Eigenständigkeit an den Tag legen.